Grenzkontrollen und illegale Zurückweisungen an den deutschen Grenzen, Massenabschiebungen in den USA, Push-Backs auf dem Mittelmeer, das ist die politische Situation im Sommer 2025. Mit der GEAS-Reform sollen die Außengrenzen der Europäischen Union besser ‚gesichert‘, die Befugnisse von Frontex ausgebaut werden. Europa schottet sich ab, zieht die Mauern hoch und wirbt gleichzeitig um sogenannte Fachkräfte. Damit zeigt das neoliberale Migrationsmanagement seine Tendenz zum autoritären Staatsumbau. Doch Migration ist kein Wasserhahn, den man auf- und zudrehen kann.
Auf die Topografien menschlichen Leidens und transnationaler sozialer Kämpfe, die in und durch Migrations-, Flucht- und Grenzregime seit mehr als 40 Jahren produziert werden, als auch den Kämpfen der Migration selbst, reagiert das Projekt globaler Bewegungsfreiheit. Die Frage wird sein, ob sich die Tendenz des autoritären Festungskapitalismus oder das Projekt der globalen Bewegungsfreiheit für alle durchsetzt.
Bei der Tagung treffen sich kritische Migrationswissenschaftler*innen und lokale Initiativen in Frankfurt, um das derzeitige Grenzregime zu analysieren, zu kritisieren und Alternativen aufzuzeigen.
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Anmeldung unter: no-borders-no-nations@systemli.org
(Kurze E-Mail mit Interessenbekundung, die dient nur dazu, mit den Teilnehmer*innen im Vorfeld Vorbereitungslektüren teilen zu können und ungefähr einschätzen zu können, wie viele kommen)
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PROGRAMM
Ankommen ab 10:00 Uhr
BLOCK I: Grundlagen (K4) – 10:15 bis 11:45 Uhr
Ivo Eichhorn: Was sind Grenzen?
Hannah Sommer: Zurückweisungen an der deutschen Grenze
BLOCK II: Schlaglichter auf das europäische Grenzregime (K4) – 12:00 bis 13:30 Uhr
Alexander Kern: Das Grenzregime im Weltsystem. Das Beispiel Melilla
Matthias Maier (Seebrücke Frankfurt am Main): Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung als ein zentrales Merkmal der Abschottung
Theresa (Seebrücke Frankfurter am Main & Friends): Über die Situation Grenzen Deutschland/Polen und Polen/Belarus
Mittagspause
BLOCK III: Ausbeutung und Bleiberecht (K4) 14:30 bis 16:00 Uhr
Christina Engelmann: Materialistisch-feministische Analysen rassifizierender Ausbeutung und Ausgrenzung
Janika Kuge: Die Sanctuary Strategie. Kämpfe für ein subnationales Bleiberecht in den USA
Gülten Gizem Fesli: Transnationale Care-Arbeiter*innen in deutschen und US-amerikanischen Grenzgebieten
BLOCK IV: Praktiken der Solidarität (K4) – 16:15 bis 17:45 Uhr
Valeria Hänsel (medico): Kämpfe um das Recht auf Bewegungsfreiheit und Kriminalisierung von Solidarität an den europäischen Grenzen
Nadine (Seebrücke Frankfurter am Main): Vorstellung der Seebrücke und der neuen Kampagne „Grenzen auf! – zu Land, zu Wasser und im Kopf“
Frankfurt sagt Nein zur Bezahlkarte: Vorstellung der Initiative
BLOCK V: Globale Bewegungsfreiheit (Café KoZ) – 18:15 bis 19:45 Uhr
Fabian Georgi: Offene Grenzen realisieren. Bewegungsfreiheit als konkrete Utopie
Buchvorstellung von „Grenzen und Bewegungsfreiheit. Eine kritische Einführung“ (Bertz & Fischer, 2025)
Moderation: Alexander Kern